Oscars 2020: Was ist mit den Regisseurinnen passiert?

"Und die für den Oscar 2020 nominierten Regisseure sind: Martin Scorsese mit"Der irische Mann", Todd Phillips mit"Joker", Sam Mendes mit"1917", Quentin Tarantino mit"Es war einmal in Hollywood"Und schließlich Bong Joon Ho mit"Parasit"". Also kündigen Sie John Cho und Issa Rae im Hinblick auf die 92. Ausgabe der Oscars an, die am 10. Februar stattfinden wird. Fällt dir etwas Seltsames nicht auf? Als ob etwas in dieser Liste fehlt. Oder besser gesagt, jemand. Ach hier. Kein Regisseur, kein Frauenname. Es überrascht nicht, dass die Schauspielerin die Anzeige mit dem Ausruf "Herzlichen Glückwunsch an diese Männer!" schließt.

5 Direktoren in 92 Jahren

In seinem 92-jährigen Bestehen hat sich der Academy Award als perfekt im Einklang mit der Dynamik einer von Männern geführten Gesellschaft erwiesen. Nur 5 - fünf - weibliche Kandidaten für den Regiepreis. Lina Wertmüller mit "Pasqualino Settebellezze" 1976, Jane Campion mit "Klavierstunden" von 1993, Sofia Coppola mit "In der Übersetzung verloren" von 2003, Kathryn Bigelow mit "Der verletzte Spind" von 2009 und schließlich Greta Gerwig mit "Frau Vogel" von 2017. Von diesen wurde nur Kathryn Bigelow mit der begehrten Auszeichnung geehrt und ist damit die erste und leider vorerst letzte Oscar-prämierte Regisseurin.

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Die Erwartungen waren hoch

Doch die Bedingungen waren da. Melina Matsoukas (Queen & Slim), Kasi Lemmons (Harriet), Olivia Wilde (Booksmart), Lulu Wang (The Farewell), Marielle Heller (A Beautiful Day In The Neighborhood), Lorene Scafaria (Hustlers), Alma Har'el (Honey Junge), vor allem aber diejenige, die als am meisten namentlich galt, nämlich Greta Gerwig mit ihren „Little Women“. Es ist fast paradox, dass letztere in anderen Kategorien 6 Nominierungen erhalten hat, darunter den Oscar für den besten Film, den Oscar für die besten Kostüme, den Oscar für den besten Soundtrack, den Oscar für die beste Schauspielerin und nicht das würde sofort an eine oscarprämierte richtung denken lassen, die aber offenbar nicht als gleichwertig angesehen wurde.

Es liegt auf der Hand, dass es mittlerweile eher glanzlos ist, die Ursache für diesen Mangel auf eine zu geringe Anzahl von Regisseurinnen zu legen, ganz zu schweigen davon lächerlich.

Es ist an der Zeit, dass der Academy Award verjüngt wird

Und um auf die vielen Kommentare im Internet zu antworten, die diese Künstler nicht für würdig halten und die Überlegenheit ihrer männlichen Kollegen unterstreichen, appelliere ich an die maßgeblichen Worte derer, die mehr wissen als ich und sicherlich über sie. Ich rede von Richard Brody. Filmkritiker für Der New Yorker, der dem Oscar schwere Vorwürfe macht und die Nominierungen als "versteinert" bezeichnet. In Bezug auf Greta Gerwig schreibt Brody:
"Ich glaube nicht, dass seine Regie des Films buchstäblich zu den fünf besten Hits des Jahres auf diesem Gebiet gehört, aber er kommt ziemlich nahe und übertrifft bei weitem die aller Nominierten außer Scorsese."

Ein Hashtag gegen mangelnde Inklusion

#OscarsSoWhite, der Hashtag, der zwischen 2015 und 2016 viral ging, um zwei Jahre in Folge auf die Abwesenheit nicht-weißer Kandidaten aufmerksam zu machen, hat sich nun auf die nächste Stufe weiterentwickelt: #OscarsSoWitherAndWithMoreMen. Mehr als Evolution wäre es vielleicht angebracht, von Involution zu sprechen.

Während wir auf bessere Zeiten warten, trösten wir uns mit guten Nachrichten: Scarlett Johansson hat gleich zwei Nominierungen erhalten: als beste Hauptdarstellerin für ihre Rolle in „Die Geschichte einer Ehe“ und als beste Nebendarstellerin in „Jojo Rabbit“. Ein eher einzigartiges als seltenes Ereignis, wenn man bedenkt, dass vor ihr nur 11 andere Schauspieler die Ehre hatten, im selben Jahr eine doppelte Nominierung zu erhalten. Scarlett, du bist unsere letzte Hoffnung.

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